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1996-08-06
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5KB
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90 lines
X-Mailer: CrossPoint v3.1 R/A196 via [DOS/NCBMail V2.22 REL.:200196]
Message-ID: <652ZaZ9E4SB@p0000006.tindrum.tng.oche.de>
Organization: RWTH-Aachen
X-Gateway: ZCONNECT UU tindrum.tng.oche.de [DUUCP BETA vom 15.03.1996]
References: <43092054@luthien.ping.de> <64rHub4U4SB@p0000006.tindrum.tng.oche.de> <GUTSCHK.96Mar16140121corpus@uni-muenster.de>
From: microcom@tindrum.tng.oche.de (Wolfram Seidel)
Subject: Re: Telekom '96 und Gebuehren * PERFIDE!
Date: 17 Mar 1996 12:09:00 +0100
Path: tindrum.tng.oche.de!microcom
Newsgroups: zer.z-netz.telecom.allgemein,de.comm.misc,oche.pretty-w.ruhr.general,de.comm.isdn,ping.service
Distribution: world
gutschk@uni-muenster.de schrieb am 16.03.96 unter dem Betreff
"Re: Telekom '96 und Gebuehren * PERFIDE!":
> >microcom@tindrum.tng.oche.de (Wolfram Seidel) writes:
> > Erdkabel sind -zumindest in dicht besiedelten Regionen- nunmal die
> > eleganteste Methode.
>
> Bist Dir da so sicher? Zumindest in einigen asiatischen Laendern ist
> man in den Ballungsraeumen dazu uebergegangen nur noch zellulaere
> Netze anzubieten. Ich habe da leider keine Zahlen zu, aber vor so
> ca. einem halben Jahr stand da mal ein Artikel in der FAZ, der unter
> anderem Bangkok als typisches Beispiel nannte. Es ist einfach viel zu
> aufwendig ueberall Kabel ausreichender Bandbreite zu verlegen, wenn es
jaja... da ist was dran.
Das Problem ist allerdings, da▀ das Verkehrsaufkommen in der nΣchsten Zeit
enorm wachsen wird... und zwar weil
a) immer mehr telefoniert werden wird. Stell' Dir vor, es bietet tatsΣchlich
jemand kostenlose OrtsgesprΣche an....
b) in Zukunft immer breitbandigere Dienste benutzt werden.
Ein einfacher DECT-Kanal hat eine Bandbreite von 32kBit/s.... also genausoviel
wie ein Hispeed-Modem; halb soviel wie ISDN. Das ist zum Web-Surfen schon die
untere Grenze des zumutbaren... DECT bietet die M÷glichkeit, mehrere Funk-
kanΣle zu bⁿndeln; das macht das Netz aber natⁿrlich viel schneller dicht.
Das kurzfristige Problem wird daher sein, da▀ Systeme wie DECT -besonders wenn
es mehrere Anbieter geben wird- bald ihre KapazitΣtsgrenzen erreichen werden.
Dies hat auch ein Gutachten ergeben, welches das BMPT in Auftrag gegeben hat.
Es mⁿ▀ten also z.B. deutlich gr÷▀ere FrequenzbΣnder zur Verfⁿgung gestellt
werden und das ist -vor allem wenn es europaweit erfolgen soll- ein massives
Problem. Oder es mⁿ▀ten andere, neue Systeme mit noch gr÷▀eren KapazitΣten
her.... aber sowas ist fⁿr die nΣchsten Jahre noch nicht in Sicht.
Ferner ist zu den Kabel zu bemerken:
Gerade diese geplanten Wireless Local-Loop-Systeme (wie eben auch DECT)
ersparen zwar einzelne Hausanschlⁿsse; die Zellgr÷▀e ist jedoch ziemlich
klein... normalerweise wenige 100m; bei sehr hohem Verkehrsaufkommen und/oder
in GebΣuden noch viel kleiner... in einem Bⁿrohochhaus wird es u.U. Zellgr÷▀en
von 10-20 Metern geben. Das bedeutet, da▀ die ganze Landschaft mit kleinen
DECT-Basisstationen gespickt werden mu▀... und die mⁿssen alle irgendwo per
Kabel mit hoher Bandbreite angeschlossen werden.
Von Anfang an geht es bei DECT und Σhnlichen Systemen nΣmlich nur darum, die
sogenannte "last mile" zu ⁿberbrⁿcken; sprich die Einzel-Hausanschlⁿsse in
Wohngebieten zu ersetzen (dies ist normalerweise der teuerste Teil eines
Telefonnetzes). Der Rest erfolgt in jedem Fall per Kabel.
Und noch 'ne Bemerkung:
Deutschland ist ja kein neu zu erschlie▀endes Gebiet... das Land ist doch schon
hochgradig verkabelt. Insbesonders besitzt die Telekom ein Ortsnetz, an das
praktisch jedes Haus angeschlossen ist und auch das weltgr÷▀te Breitband-
verteilnetz (wird momentan nur mit Kabelfernsehen genutzt... ist aber nur eine
Frage der Zeit, bis es darⁿber auch Internet gibt).
Jedes noch aufzubauende Funknetz befindet sich damit in Konkurrenz zu bereits
fest installierten Kabelnetzen hoher KapazitΣt.
Und noch ein letzter Punkt:
Etwas, was z.B. in Asien ⁿberhaupt kein Thema ist, in Deutschland speziell
aber schon: Elektrosmog. Man beachte die immer wieder in der Presse
auftauchenden Berichte. Tatssache ist einerseits, da▀ ⁿber die eventuelle
SchΣdlichkeit tatsΣchlich noch keine fundierten wissenschaftlichen
Erkenntnisse vorliegen... viele der Berichte grenzen aber schon an Panikmache.
Ich hab' vor einigen Tagen im Radio dazu einen Bericht geh÷rt... da war u.a.
die Rede von einem Grⁿnen Europaparlament-Abgeordneten (Name??), der massiv
ⁿber diese Elektrosmog-Geschichten gewettert hat. Wenn dessen PlΣne in
Hinblick auf entsprechende Verordnungen realisiert werden, k÷nnen wir uns
sowiso die Handys demnΣchst in die Haare schmieren.
Gru▀
Wolfram
> sky covers the land... dark goggles cover my eyes... speed covers my tracks
> (Hal Barwood, Full Throttle)
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